Freitag, 9. Juli 2010

Ein bunter Blumenstrauß an Bildern - Teil 1

Seit einiger Zeit besitzt F. ein Kamerahandy, das trotz 3,2 Megapixeln Auflösung immer noch erstaunlich schlechte Fotos fabriziert. Dank dieses Technikwunders fotografiert sie ab und an interessante Dinge, die ihr im tristen, drückenden Endzwanzigeralltag so vor die Nase geraten. Hier eine geheime Auswahl jener Objekte:
 Was ist das wohl für ein Mensch, der Zeitungsartikel aus dem täglichen Stuttgarter Wurschtblatt kopiert, laminiert (!!!), an öffentichen Stellen verteilt und gewissenhaft untendrunter einen derart schönen Satz notiert? Wahrscheinlich hat derselbe Mensch, als er der ersten weiteren Person den wichtigen Artikel zum Lesen vorlegte, traurig kopfschüttelnd 'Armes Deutschland!' gemurmelt. Extrem wahrscheinlich.
An dieser Stelle sollte jetzt eigentlich das sehr schöne Motiv von A.s Mandelentzündung präsentiert werden. F. ist sich allerdings nicht sicher, ob trotz hoher Ästhetik und unbestreitbarem Informationswert ein zu starker Ekelfaktor vorliegt, der alle Blogleser scharf einatmen ließe. Deswegen weg mit dem scheußlichen Mandelentzündungsfoto. 
Oben zu sehen der schmunzelhafte Zustand des rechten Außenspiegels von A. und F.s Wagen. Nach einem Akt roher Gewalt wurde dieser per Sekundenkleber und Kraftband unter Berücksichtigung von keinerlei Qualitätsmaßstäben wieder am Fahrzeug angebracht. Seitdem quietscht er, wie ein Sechserpack 1,5 Liter Aldi-Plastikmineralwasserflaschen, wenn man ihn von der Europalette in den Einkaufswagen hievt. Jeder kennt das Geräusch. Für zwei Sekunden durchaus charmant - süß gar - für sechs Stunden auf 500km nach Chemnitz absolut gehirnverflüssigend.
Ein Feuersalamander im Teich nahe der Waldebene Ost Stuttgarts. Das erste Exemplar, welches F. persönlich unter die Augen trat. Laut Wikipediaartikel hat ein Feuersalamander bisweilen eine sogenannte Begleitfauna. Die Geburtshelferkröte zum Beispiel, welche so komisch heißt, weil sie sich ihre Eier um die Fersengelenke wickelt, statt sie irgendwo zu vergraben. Menschen können ihren Nachwuchs leider nicht um die Fersen wickeln, weil die Proportionen für solche Eskapaden ungünstig angelegt wurden. Deswegen bleibt die Geburtshelferkröte allein mit ihrer unkonventionellen Lösung.
Im Reformhaus am Hbf Stuttgart kostet DARMCARE jetzt nur noch € 11,99 statt € 13,49. Ungeklärt bleibt weiterhin, was verkauft wird: Eine Dienstleistung oder ein Nahrungsergänzungsmittel? Falls es sich um eine Dienstleistung handelt, spielt F.s Fantasie sofort absolut verrückt. Falls DARMCARE jedoch ein einfaches Nahrungsergänzungsmittel sein sollte, fragt man sich natürlich, warum es preislich reduziert worden ist. Rückt das Verfallsdatum näher oder will keiner seinen Darm pflegen? Und was richten solche Darmmittel eigentlich Schlimmes an, wenn der Zeitraum der sicheren Nutzung verstrichen ist? Die engagierte Angestellte des Reformhauses konnte dazu keine Aussagen treffen, hatte jedoch eine für Stuttgarter Verhältnisse sehr alternative, asymetrische Frisur, bei der die Haare auf der einen Seite viel kürzer rasiert waren, als auf der anderen. Sah einigermaßen schick aus.
Jetzt soll hier erstmal Schluß sein. F. knallt sich einen Grillkäse Gouda mild in die Pfanne und schaut dann Star Trek. Tada!