Montag, 8. Dezember 2008

Was Häuser in Kanada von einfachen Erdlöchern unterscheidet

  1. Die Häuser bestehen aus Holz, Erdlöcher aus Erde. Erdlöcher haben unendlich dicke Wände, Häuser nur 10cm getackerte Spannplatten mit etwas Dämmwolle dazwischen --> 0:1 für die Erdlöcher
  2. Kanadische Häuser haben keine Doppelfenster, es zieht wie Hecht. Erdlöcher haben keine Fenster, es kann nicht kalt hineinziehen. --> 0:2 für die Erdlöcher
  3. Ohne Fenster kein Licht! Erdlöcher sind stockduster. Wenig Licht durch blöde Grundrisse und komische Fensteranordnung in den Häusern. --> 1:2 für die Erdlöcher
  4. Kanadische Häuser haben Strom (außer 1mal pro Woche für eine Stunde während des obligatorischen Ausfalls), stark gechlortes Wasser (kocht man ungefiltertes Leitungswasser, riecht es nach Schwimmbad) und eine schlecht konzipierte Heizung (23°C angezeigt, 18°C gefühlt). Erdlöcher haben keine Heizung, kein Wasser, keinen Strom. --> 2:2
  5. In Erdlöchern wohnt man meistens ohne Nachbarn. Im Eingang des Hauses nebenan wohnt eine Harfistin, die öfter ihre Seele und ihren gesunden Menschenverstand beim Klang des Instrumentes baumeln läßt. Tröstlich, von kulturell Interessierten umgeben zu sein. --> 3:2 für die kanadischen Häuser

ENDSTAND: 3:2 - der Sieg geht knapp an die Häuser. Aus diesem und aus anderen gewohnheitstechnischen Gründen bleiben F., A. und J. in ihrer Wohnung. Die mangelnde Isolation wird zur Kulturstudie, die Fenster klebten F. und A. mit durchsichtiger Folie und doppelseitigem Klebeband zu, bei Stromausfall helfen Teelichte von Ikea, das Wasser wird mit Britta gefiltert, F. ist so dick angezogen, daß ihre Arme komisch vom Körper abstehen und die Harfistin bekommt zu Weihnachten eine Hundepfeife. Man wächst an seinen Herausforderungen.

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