Freitag, 19. Juni 2009

Einmal mit Profis arbeiten...!

Schon wieder keine Bilder. Dafür der Preis der Autoreparatur: weil der Rohling X. in eine Rohlingsspindel der Gewalt geraten war und besonders heftig am Wischer gewürgt hatte, war nicht nur selbiger ab, sondern auch die Pivotvorrichtung darunter beschädigt worden. Deswegen belief sich der stolze Preis am Ende auf 340 Dollar (220 Euro). F. trachtet danach, dem Aggressor mit einer stumpfen Gabel die Beinchen abzuschneiden, um seinen Bewegungsradius im behindertenunfreundlichen Montreal drastisch zu reduzieren. Ja, richtig gelesen, mit einer Gabel! Jede einzelne Zinke sollte sich langsam durchs Gewebe des Mannes graben! Die Hände wären dann auch gleich noch mit dran, damit er den Rollstuhl nicht rollern könnte. Dafür würde F. dann aber einen Kaffeelöffel nehmen.
Die inkompetenten Neandertaler in der Werkstatt ersetzten nicht nur die fehlenden und kaputten Teile, sondern vergaßen auch gleich noch, den Schlauch der Wischerflüssigkeit wieder an den Tank anzuschließen bzw. rissen ein Stück davon ab. Natürlich bemerkten sie dies nicht (Lernen aus Fehlern also ausgeschloßen) und mußten erst von A. darauf hingewiesen werden, die sich wunderte, warum der Tank, den sie eben vollgefüllt hatte, gleich wieder leer lief. Ein Blick unter den Wagen klärte schnell das Problem.
Fazit: Ein bekloppter männlicher Typ benimmt sich daneben und versorgt so seine Geschlechtsgenoßen mit Verdienstmöglichkeiten. Der Kreislauf ist perfekt.

Perfekt war auch die Folge unglaublicher Ereignisse am Mittwoch auf F.s Arbeit. Vorinformation am Rande: nächste Woche Mittwoch begehen die Einwohner der Provinz den Nationalfeiertag Quebecs. Da F. bei den landesüblichen Feiertagen noch nicht so der Profi ist, fragte sie also ihre Chefin (gebürtige Polin), ob an jenem Tage arbeitsfrei wäre. Die Chefin bejahte dies und meinte, es handele sich schließlich um den Nationalfeiertag Quebecs. Verwundert rief F. aus, daß Quebec ja gar kein Land sei. Den hinter ihr sitzenden Quebecer erzürnte dieser laut ausgesprochene Fakt derart, daß er F. ein herzhaftes gerbrülltes "Fuck you!" (zu dt.: unsachliche, sehr vulgäre Beleidigung) entgegen schmetterte. Das ging ja mal noch, denn von jenem subversiven Subjekt konnte man wahrlich nichts Fruchtbareres erwarten. Der Knüller kam nach wenigen Sekunden Bedenkzeit; der Typ drehte sich erneut um und fügte hinzu, daß sein Land wenigstens keine Abermillionen Juden ermordet hätte. Ob dieser unangebrachten, der gegenwärtigen Situation keinerlei wertvolle Informationen hinzufügenden Bemerkung empörte sich F., deren tatsächliche Verantwortlichkeiten bezüglich des Holocaust aufgrund leichter zeitlicher Hindernisse doch eher gering ausfallen, in recht intensivem Maße. Den anwesenden Kollegen standen sowieso die Münder offen. Im Zuge F.s eingelegter Beschwerde wegen Diskriminierung wurde besagter Mensch innerhalb von zehn Minuten fristlos gekündigt und der Firmenhallen verwiesen.
Fazit Nummer zwei: Bisweilen funktionieren gewisse Prozeße auch in Quebec effizient.

4 Kommentare:

  1. Saustark! Einfach nur göttlich :-)

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  2. Unglaublich. Zeit zurückzukehren.
    Wieviele Tage noch ?
    LG Carola

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  3. Genau 1 Monat und 5 Tage! Wir zählen jeden einzelnen...

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  4. Wir vermissen das Video :-)

    Wüffchen
    Hoshi

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