Mittwoch, 28. September 2011

Missionieren will gelernt sein

Endlich! Nach dem Umzug ist in der neuen Wohnung so gut wie alles fertig und benutzbar, die ersten drei Schulwochen (von denen F. die letzten drei Tage krank daheim saß) sind vorüber und nun ist Zeit, auf eine Meinungsbekundung von vor vier Wochen zu antworten, die F. in ihrer logischen Inkohärenz doch sehr verwundert hat.
Manja schrieb: "Ikea also. Soso. Ich habe kürzlich gelernt, dass Ikea in Russland illegal Wälder abholzen lässt, damit sie ihre Produkte "schön" billig verkaufen können. Die Mitarbeiter werden schlecht bezahlt und überhaupt - Ikea - Das kann doch gar nicht gut sein. Wenn ich jetzt noch eine Quelle hätte. Aber nein, ich habe sie vergessen. Ihr kreativen, jungen Köpfe, kauft doch lieber Holz aus unseren nachwachsenden Wäldern und baut und schraubt euch eure Möbel selbst zusammen."
Besonders der letzte Satz  haucht seltsam daher. Aber fangen wir doch von vorn an. Punkt 1: Trotz mangelnder Quellen bezweifelt F. nicht, daß Ikeas Schleuderpreise außer auf extrem gute Logistik und ein exzellent durchdachtes System auch auf wenig beklatschenswerte Geschäftspraktiken zurückzuführen sind. Bestimmt ist das so, da stehen große Konzerne sowieso unter einem gewissen Generalverdacht. Dennoch wird es nicht Ikea sein, das in Rußland illegal Wälder abholzen läßt, sondern Rußland beherbergt offensichtlich Bürger, die vor illegalen Geschäften nicht zurückschrecken und Ikea Tür und Tor für solche Praktiken öffnen. Konsequenterweise müßte man hier also nicht nur Ikea, sondern auch die russische Regierung für ihr Verhalten belangen.
Punkt 2: Werden die Mitarbeiter schlecht bezahlt? Welche Mitarbeiter? Der Abteilungsleiter, der Lagerarbeiter oder das kleine Verkaufshäschen am Küchenplancomputer? Schlecht bezahlt in Hinsicht auf welchen Maßstab? Setzt man den Maßstab der Ausbildungszeit im Vergleich zur Einstiegsbezahlung und dem tatsächlichen Arbeitsaufwand an, wird F. zum Beispiel nicht nur schlecht, sondern geradewegs miserabel bezahlt. Bei 100% Standardarbeitszeit 50 bis 60 Stunden pro Woche nach acht (!!!) Jahren Studien- und Ausbildungszeit inklusive obligatorischer Auslandsaufenthalte auf eigene Kosten und natürlich einem Abitur ist das unterm Strich ein elender Deal. Trotzdem verschwenden Millionen von Eltern in Deutschland keinerlei Gedanken daran, ihre Kinder wegen schlechter Bezahlung der Lehrer nicht in die Schule zu schicken und viele Lehrer üben den Beruf mit Freude und Zufriedenheit aus. Ebenso wie zahlreiche Ikeamitarbeiter, die schon jahrelang dort beschäftigt sind (letztens haben A. und F. sogar mit jemandem gesprochen, der extra deswegen nach Ba-Wü gezogen ist).
Punkt 3: Der Satz, der F. genug zum Schmunzeln gebracht hat, daß sie diesen Blogeintrag schreiben mußte! Nicht oft wird man als kurz vor der 30 stehender Mensch von einem nicht wenig älteren Menschen als 'junger, kreativer Kopf' bezeichnet. Da fühlt man sich noch jünger, als man tatsächlich ist! Der wahre Brüller ist aber der abschließende Vorschlag, selbst Holz 'aus unseren nachwachsenden Wäldern' zu kaufen und daraus Möbel zu bauen. MacGyver könnte das sicher mit einem Schweizer Taschenmesser und einer Spule Angelschnur in 45 Minuten minus der Werbepausen, F. und A. aber nicht.  Ob das Holz aus den hießig angebauten, schnell nachwachsenden Monokulturwäldern soviel toller und nachhaltiger ist, als illegales Teufelszeug aus Rußland, muß an dieser Stelle unerörtert bleiben. Selbst wenn A. und F. als Menschen ohne Handwerksberuf utopischerweise die Expertise hätten, besagte Möbel 'zusammenzuschrauben', fehlte ihnen doch weiterhin die Zeit, das Geld und die Örtlichkeit, um ein solches Vorhaben erfolgreich durchzuführen. Viel konstruktiver und realistischer wäre hier der Vorschlag gewesen, Möbel aus verantwortungsvoller Herstellung oder zweiter Hand zu kaufen.

Auf Grund dieser drei Punkte verwandelte sich ein sicher gut gemeinter Kommentar zum Blogeintrag in eine Lachnummer. Obwohl F. und A. Ikea (und viele andere Möbelhäuser) mit gleichbleibender Intensität doof finden, werden sie auch weiterhin dort ihre Einrichtungsgegenstände kaufen. Die Gründen dafür verteilen sich wie folgt:
  • 25% Unfähigkeit und Faulheit bzw. der Überzeugung, daß die leichte Förderung des Übels in der Welt in Kauf genommen werden kann und muß, wenn dabei Freizeit herausspringt.
  • 50% mangelnde finanzielle Ressourcen
  • 25% Unlust, sich mit Möbelfragen zu beschäftigen
Sie kompensieren diese Sünden durch besonders gutes Informiertsein im Bereich Biosiegelrichtlinien bei der Lebensmittelherstellung. Ein viel übersichtlicherer, erfolgsversprechenderer Markt. 

P.S.: Es erstaunt F. immer wieder, wieviele Leute tatsächlich denken, sie hätte gewisse Mengen an Idealismus in ihrem Bewußtsein angesammelt, wo dies doch überhaupt nicht der Wahrheit entspricht. Ob's die natürlich Ausstrahlung ist? Oder der Beruf? A. weiß es auch nicht... 

Dienstag, 6. September 2011

Wenn F. einer doof kommt...

dann holt sie ihr anderes Auto aus der Tiefgarage und kennt keine Gnade mehr! Lauft, ihr Narren, lauft um euer Leben!


Freitag, 2. September 2011

Ein Expedit und ein Lack treffen sich in einer Bar.

Ein Grundzustand an Zivilisation und Ordnung konnte in der neuen Wohnung hergestellt werden. Fast alles - bis auf die neue Küche, die derzeit noch in 26 Paketen verschnürt vor sich hin stapelt - befindet sich ungefähr an seinem Platze. Es wurden mehrere Premieren gefeiert: F. hat sich an einem Regalbrett so schlimm den Kopf gestoßen, daß sie furchtbar weinen mußte und es geblutet hat. Nur neue Wohnungen vermitteln Schmerz derart frisch und ungeschminkt. Auch schön und schwer zu toppen - drei Besuche in zwei verschiedenen Ikeafilialen innerhalb von vier Tagen. Hier ein kurzer Abriß:
  • Besuch Nummer 1, Ikea Sindelfingen - Das schicke Wäschekästchen 'Hol' ist aus, von F.s bevorzugtem Schreibtisch 'Vika Amon' gibt es nur die vier roten Beine 'Vika Curry', nicht aber die Tischplatte; A. nimmt zwei Pakete für ihren Schreibtisch 'Expedit' mit und stellt daheim fest, daß eines der beiden zu einem komplett anderen Möbelstück gehört, weswegen sie nun zwar eine Tischplatte hat, diese jedoch nicht aufzubauen vermag. Pflanzen und andere Kleinigkeiten werden gekauft. Das Auto ist bis unter die Decke mit Ikeapäckchen voll und F. kann nur noch unter starken Bequemlichkeitseinschränkungen auf dem Beifahrersitz Platz nehmen.
  • Besuch Nummer 2, Ikea Sindelfingen - Das fremde Möbelstück wird zurückgegeben. Dabei lernt man den amerikanischen Koordinator der Firmen des U.S. Militärs in Stuttgart und Umgebung kennen, schließt mit diesem eine Wette ab und gewinnt eine Einladung zum Kaffee. Von F.s Tischplatte fehlt im Lager weiterhin jede Spur. Es kommt ans Licht, daß A. sehr wahrscheinlich ein falsches Paket eingepackt hat, weil das wahre zweite Paket des Schreibtischs vergriffen ist. Weitere Kleinigkeiten werden gekauft.
  • Besuch Nummer 3, Ikea Ludwigsburg - Das zweite Paket zu A.s Schreibtisch ist vorrätig; das schicke Wäschekästchen wird eingepackt. Auch F.s Tischplatte liegt im Lager bereit, dafür sind die roten Beine bis auf ein einziges vergriffen. F. kauft drei schwarze und das letzte rote Bein für ihren Schreibtisch, um einen vierten Ikeabesuch zu vermeiden. Um 21:30 Uhr kommen A. und F. bei der neuen Wohnung an und laden die letzten Ikeapakete in den Fahrstuhl. F. verläßt den Fahrstuhl, um etwas zu holen - da entschließt sich die Aufzugtür, ihre Pforten vollends zu schließen. Der Fahrstuhl steckt fest, mitsamt all der Möbelpäckchen, und wird erst am folgenden  Morgen vom Monteur repariert. F. schwört, den Aufzug nie wieder zu betreten, schon gar nicht mit Hund. Eine gute Entscheidung: Sechs Tage später folgt der nächste Defekt.
Fazit: Komische Verwicklungen in amerikanischen Komödien, bei denen man vorm Bildschirm sitzt und sich leicht empört denkt: 'Sowas passiert ja auch NUR im Film!', hält F. fortan für realistisch. Zufälle gibt es wirklich. Ikea hat tolle Aufbauanleitungen, wäre aber alles in allem um Welten wunderbarer, wenn nur 1000 Menschen pro Tag das Möbelhaus betreten dürften und man seine Besuche auf zwei Mal verteilt über zwölf Monate dosiert.

P.S.: A.s und F.s Auto ist superduper! Kaum ein anderer Wagen durfte bereits soviele unterschiedliche Dinge auf einmal transportieren und nahm dies stets klaglos hin. Nur Firmenwagen großer Bestattungsinstitute können da mithalten. 

Dienstag, 23. August 2011

Die neue Terrasse ist besetzt!

Dank freundlicher Topf- und Stuhlspende der Großeltern sogar schon mit Pflanzen und Sitzgelegenheit. Ist die Wiese nicht wunderschön? J. wird Augen machen! Jetzt stürmen A. und F. den Ikea für weitere Besorgungen...

Freitag, 12. August 2011

"Jaqueline, komm ma bei die Mutti und tu den Joghurt ausm Kühlschrank!"

Es wird viel passieren in den nächsten Wochen.
F. wird aus dem widrigen Stande der Arbeitslosigkeit hinaufsteigen in die beglückt lächelnde Ebene der zu 75% Beschäftigten. Unter azurblauem Himmel soll in kleinen Mengen Geld aus den Kassen des Landesamtes für Besoldung und Versorgung in ihre Taschen fließen. Dieses gibt sie umgehend für hübsche Accessoires zur Gestaltung der neuen Wohnung aus, in die A., F. und J. zum nächsten Monat umziehen werden. Es winken eine Zugewinn von 25 qm Fläche in Form eines dritten Zimmers sowie eine Terrasse und ein kleines Stück Wiese, direkt vom Wohnzimmer aus zugänglich. Sehr wichtig auch: die Heizung wird so tadellos funktionieren, daß jedem mit Zeigefinger meckernden Menschen umgehend wegen Nichtbenutzung selbiges Körperteil abfallen wird - und zwar mit einem für das Abfallen von Fingern ungewöhnlich lauten Knallgeräusch, ähnlich jenem Kabumm, welches A. und F. verursachen werden, wenn sie letztmalig die überdimensionierte Haustür der alten Wohnung hinter sich zuschmeißen.
Sollte jemand also am zweiten oder dritten September zuviel Zeit haben, der möge nach Stuttgart kommen und beim Umzug helfen oder Schränke aufbauen oder schmackhafte Mahlzeiten für die beiden Hausherrinnen bereiten. Auch am sechsten September gibt es Dinge zu tun. Dann baut der Küchenmonteur nämlich ganz geschmeidig die tolle neue Küche ein und sägt mit seiner Gehrungssäge Gehrungen aus (oder halt andere Dinge, die man mit Gehrungssägen schneiden kann).
Außerdem befinden A. und F. sich in den nächsten zehn Tagen ununterbrochen autofahrend in verschiedenen Gegenden Deutschlands. Aktuell gerade Würzburg, wo die S. und der M. morgen bei strömendem Regen innerorts heiraten werden. Dies ist ein Segen, weil sie nach der Feier die Reichweite der elterlichen Tentakeln verlassen dürfen, um eigenverantwortlich wilden Aktivitäten zu frönen, wie z.B. Joghurt kaufen und in Kühlschränke stellen, Frühstücken, Nektarinen essen und andere extravagante Dinge.
Als nächstes stehen ein Besuch in Beutesachsen alias Niederschlesische Oberlausitz, ein Friseurbesuch in Dresden und ein Aufenthalt im schönen Erzgebirge an. Deswegen demnächst hier nur sporadische Neuigkeiten. Tada, F.

Freitag, 5. August 2011

Was ist hier falsch?

Schon oft gesehen, diesmal hier links auf Foto festgehalten!
Die Lösung sieht man schneller, wenn das Bild durch anklicken nochmals vergrößert wurde. Antworten bitte per Meinungsbekundung unten notieren.

Und mal ehrlich, wer hat den gleichen Schmonz auch schon verzapft? F. passierte es bereits mindestens einmal an einem geistig umnachteten Tag.

Dienstag, 2. August 2011

Nimm 2 + 38

Im Hause A. und F. gibt es für den Hund bezüglich Essen eine einfache Regel: Alles, was sich auf dem Fußboden befindet, darf gefressen werden, wenn kein Frauchen im Einzelfall brummend dagegen vorgeht. Simpel.
 Die Hundedame auf dem Foto links hat aber eine andere Auffassung von 'auf dem Fußboden', als ihre beiden Halterinnen. Hier eine Veranschaulichung:
  • J.s Definition = 'Auf dem Fußboden' ist überall, wo ich mit dem Maul hinkomme, ohne daß meine vier Pfoten selbigen verlassen.
  • F.s Definition = 'Auf dem Fußboden' bedeutet unten liegend, also nicht auf einem irgendwie gearteten Möbelstück.
Aus diesem Mißverständnis resultiert neuerdings der Umstand, daß J. auch Dinge fressen möchte, die z.B. auf dem sehr niedrigen Wohnzimmertisch oder dem Rand des Bettes liegen. Normalerweise ist das kein Problem, denn Essen liegt hier eh nie herum (das verspeist die A. vorher schnell). Letztens hatte sie jedoch eine ganze Tüte Nimm 2 Lutschbonbons auf dem Bett ausgeschüttet, weil diese später mit Zetteln bestückt und gezählt werden sollten. 48 Bonbons enthielt die Tüte.
Man ahnt, was passierte. Nach abendlicher Abwesenheit lagen nicht mehr 48, sondern nur noch acht Lutschbonbons auf dem Bett - genau jene, die zu weit in der Mitte platziert waren, so daß J. mit den Vorderpfoten hätte hochgehen müssen. Alle Trinknäpfe standen leer, fünf Papierchen befanden sich in des Hundes Bett, machte unterm Strich fünf Bonbons ohne und 35 mit Plastikpapier im lustig gluckernden Bauch der Bestie. F.s Probe, ob J. aus dem Maul nach Multivitamin roch, blieb negativ, dafür hatte sie umso mehr Durst und dementsprechenden Harndrang.
Man fütterte Sauerkraut und fettarmen Hüttenkäse, um die Plastikmengen ans Tageslicht zu drängen. Schon 24 Stunden später sammelte F. mit durchsichtiger und grüner Folie gespickte Kackwürstchen ein - Unmengen davon. J. hat eben doch einen Schweinemagen.

P.S.: A. und F. wissen jetzt, was 'auf dem Fußboden' bedeutet und werden sich entsprechend danach richten. 

Freitag, 29. Juli 2011

Das Mompösuu

Das Mompösuu from Die F. on Vimeo.

Faszinierend, welch Gebilde die Natur hervorzubringen weiß.

Mittwoch, 27. Juli 2011

Und sowas wird Lehrerin...

Seit heute, Mittwochvormittag den 27.07.2011 um 10:15 Uhr darf F. offiziell die Berufsbezeichnung 'Assessorin des Lehramts' führen. Urkunden wechselten den Besitzer, eine letzte Dienstbesprechung mußte durchgestanden werden, Dekoobst wurde massenweise vom Buffet runtergegessen.
Was nun folgt, ist das sogenannte Freizeitloch. Nach 18 Monaten mit nur halbem oder keinem Wochenende haben A. und F. erstmals wieder Unmengen an beliebig verfügbarer Zeit mit Aktivitäten zu füllen. Da weiß man gar nicht so richtig, wohin mit sich. Fest vorgenommene Zeitfresser sollen hier nun aufgeführt werden, aber Vorsicht, die Liste kann sich später beträchlich verlängern:

  • Filme mit geringem Bildungsgehalt erneut auf DVD anschauen, nachdem
  • um 14 Uhr gefrühstückt wurde, weil
  • man erst um 12 Uhr aus tiefem Schlaf erwachte.
  • Aufgeblasene Wälzer angeblicher Weltliteratur lesen, dabei
  • Eis mit Schokostreuseln zum Mittagessen verspeisen und
  • dazu Apfelsaft trinken - wohlwissend, daß das Bauchschmerzen gibt.
  • Mit dem Hund ordentlich im Wald herumsteigen, inklusive
  • enormem Dreckeinsammeln an Kleidung und Fell von Mensch und Tier.
  • Zeitfressende Papiermodelle von Videospielfiguren aus  mikroskopisch kleinen Teilen mit der Pinzette zusammenkleben
  • Videospiele spielen
  • sinnlos im Internet rumsurfen und 
  • unerschwinglich teure Technikprodukte sichten
  • die halbe Wikipedia lesen 
  • in eine Wohnung mit Heizung umziehen
Ergänzungen folgen später. Jetzt muß F. erstmal ins Bett, um 12 Uhr klingelt schließlich der Wecker.

ßängjuh!

Eine nette Person überreichte uns beziehungsweise diesem Blog folgenden Award (dt.: Preis):

Dazu gehört auch noch ein Anleitungstext, der F. fast intellektuell überfordert hat:
Das Ziel dieser Aktion ist, dass wir unbekannte, gute Blogs ans Licht bringen. Deswegen würde ich euch bitten, keine Blogs zu posten, die ohnehin schon 3000 Leser haben, sondern talentierte Anfänger und Leute, die zwar schon ne Weile bloggen, aber immer noch nicht so bekannt sind.
Erstelle einen Post, in dem du das Award-Bild postest und die Anleitung reinkopierst (= dieser Text). Außerdem solltest du zum Blog der Person verlinken, die dir den Award verliehen hat und sie per Kommentar in ihrem Blog informieren, dass du den Award annimmst und ihr den Link deines Award-Posts hinterlassen.
Danach überlegst du dir 3 – 5 Lieblingsblogs, die du ebenfalls in deinem Post verlinkst und die Besitzer jeweils per Kommentar-Funktion informierst, dass sie getaggt wurden und hier ebenfalls den Link des Posts angibst, in dem die Erklärung steht.
Wir hoffen, ihr nehmt diesen Award an und freut euch genauso doll wie wir.
Hier F.s nominierte Blogs (die Auswahl fiel schwer, da F. nicht oft in anderen Blogs liest. Sie ist eben doch ein durch und durch egozentrischer Mensch):

  • Rinas Blog - Es handelt sich hierbei um F.s Schwester. Wer dort blöde Kommentare hinterläßt, kriecht eine gescheuert.
  • A.s Blog - Quasi als Grabmal, denn A. schreibt nichts mehr. Warum, das bleibt schleierhaft. Liebe A., mach Dich mal nützlich und tippe einen Eintrag, kostet auch nüscht.
  • Eastern Look - Hier schaut F. gern mal vorbei, um angezogene Menschen aus Dresden zu sehen.
Mehr fiel F. beim besten Willen nicht ein, weil alle anderen Blogs entweder zu bekannt sind oder schon einen Award bekommen haben. Aber reicht ja auch nu.

Freitag, 22. Juli 2011

Es geht immer noch dreckiger

Immer rein ins Vergnügen from Die F. on Vimeo.

Wer kichert denn da so dämlich im Hintergrund? Müssen Sie mit Ihrem Hund in dieser hohen Stimme sprechen? Da macht man sich doch zum Affen, nicht mit mir Freundchen.

Donnerstag, 21. Juli 2011

PorNO!

Erklärung am Rande für alle Menschen über 40, die sowas nicht wissen: Porno heißt auf Englisch 'porn'. Würde man also an einem Auto vorbeispazieren, auf dem groß 'Elektroporno' stünde, liefe die Fantasie sofort wild schreiend im Kreis herum. In Verbindung mit 'Technik zum Wohlfühlen' könnte der Wagen zu einem echten Knaller avancieren. Scharen spärlich bekleideter Mädels würden verlangend an die Scheiben klopfen, aufs Äußerste dazu gewillt, selbige Technik möglichst schnell zu erwerben. Zum Pech für das Unternehmen stand das Auto jedoch im deutschsprachigen Trier, dessen Bewohner des Englischen i.d.R. nicht mächtig sind und gänzlich unaufgeregt daran vorüberlatschten, ohne in Gedanken an Fleischeslust und sexy Technik zu schwelgen. In England sähe das freilich anders aus, aber dorthin verschlägt es den Trierer Elektromenschen ganz selten. Lieber fährt er nach Frankreich und tankt billig, wobei er vollkommen unbehelligt bleibt: Wenn es einen Ort auf dieser schönen Erde gibt, an dem man garantiert nie mit mehr als extrem rudimentären Englischkenntnissen konfrontiert wird, dann ja wohl Frankreich. Selbst ein auf Englisch angekündigter Weltuntergang würde am Großteil der Einwohner unbemerkt vorbeiziehen, da können sie sich doch nicht mit so Kleinigkeiten wie Sex abgeben.

Mittwoch, 20. Juli 2011

Drei Tage wach

Diesen Dienstag mußte der Blogeintrag ausfallen: Jugendherbergsfahrt mit einer halben Hundertschaft 15- und 16jähriger Schöler nach Trier - jetzt braucht F. erstmal Schlaf und muß sich ausruhen von zuviel Jugend und noch viel mehr Kultur.

Freitag, 15. Juli 2011

Die kack Menschen sollen nicht so schnarchen, wenn ich zwitschere

Manche erwachsene Menschen haben eine solche Angst vor Hunden, daß sie dem Hundehalter selbst ein freundschaftliches Zusammentreffen im Freien am Grill verderben können. Obwohl der Hund brav Essen in Augenhöhe ignoriert, zumeist einen Meter Abstand von den anwesenden, befreundeten Leuten hält und niemals bettelt oder sich gar aufdrängt, wird er nie als gut erzogen wahrgenommen. Der Angstempfinder ignoriert nicht, sondern erwartet vom Tier weit mehr Beherrschung, als er selbst je aufbringen könnte. 
Er starrt den Hund ununterbrochen misstrauisch an, wird aber sofort hektisch, wenn dieser aus der Entfernung auch mal zurückschaut. Nicht nur den Angsthasen darf der Hund nicht anschauen, auch seine Tasche muß vor den Blicken des Tieres verschont bleiben, sonst fängt der Mensch umgehend an zu meckern. Sämtliche Lautäußerungen des Hundes, ob aus Freude, Neugier oder Überraschung werden als bedrohlich empfunden, auch wenn sie weit entfernt stattfinden.
Wie kommt es soweit?
Daß der Ängstliche bei fremden Hunden so reagiert, kann F. zwar nicht verstehen, sich aber besser im Kopf zurechtrücken. Nun handelt es sich jedoch nicht um ein fremdes Tier, sondern eines, das man schon mehrmals in friedlicher Aktion traf und die J. ist ja nun wahrlich nicht aufdringlich oder angsteinflößend.
Deshalb nun der endgültige Entschluß: Mit solchen Leuten wollen A. und F. nichts zu tun haben. Gern scharen sie haufenweise Menschen um sich, die Hunde nicht richtig toll finden und deswegen so geflissentlich ignorieren, wie J. das meistens von sich aus tut. Niemand muß das Tier mögen. Aber eine derartige Torheit und Dämlichkeit kann schwerlich akzeptiert werden. Selbst ohne Hund möchte man  nicht ihre Existenz mit der eigenen Anwesenheit erhellen. Leute, die sich so von Tieren entfernt haben, daß sie sie noch nicht einmal dulden können, verdienen keine Gesellschaft. Sie sollen allein versauern und sich mit Gleichgesinnten treffen, die ähnlich verzaubert durchs Leben bräsen. Das wäre dann auch schon Strafe genug.

Dienstag, 12. Juli 2011

Mittwoch ist erst, wenn F. schlafen geht...

...und soweit ist's noch nicht ganz. Deswegen hier ein kurzes Geständnis:
F. mag - ohne je ein Spiel live gesehen zu haben - keinen Frauenfußball. Da sie einer gewissen demographischen Minderheit angehört, darf sie diese Meinung auch ganz frank und frei preisgeben, ohne von der wohlmeinenden Gesellschaft als chauvinistische Bösewichtin geknechtet zu werden.
F. ist schon länger dieser Ansicht, welche sich nun jüngst ganz hart und endgültig festkeimte, so fest wie der Kalk am heimischen Badekügelchenbehälter, der beim Duschen immer ein wenig naß wird. "Warum?", fragt sich der Leser, während er mit der Leserin ein Tässchen Kaffee trinkend Freizeit im Internet verbringt. Warum entscheidet sich F. gerade jetzt dafür, eine vorgefertigte Meinung langfristig in ihr Repertoire aufzunehmen? Das kam so:
Einem befreundeten Menschen wurde zu einem Anlaß ein Playboy geschenkt, reich angefüllt mit Bildern nackter Fußballnationalspielerinnen. Mit diesen Fotos wollten die Damen beweisen, daß Frauenfußball nicht ausschließlich von bösen Kampflesben dominiert wird, sondern auch von traditionell zarten Wesen, die Blumen mögen, gut aussehen und manchmal wild mit Männern rumknutschen oder diese sogar heiraten würden. Natürlich gibt es kein besseres Mittel für jene edle Mission, als sich direkt nackisch auszuziehen und fotografieren zu lassen, während eine ebenfalls unbehoste Spielerkollegin einem Wasser mit der Gießkanne über den Pulli gießt. Das weiß ja mittlerweile auch jedes Kind.
Nun bekam F. zufällig das besagte Heftchen in die Hände und beguckte interessiert die Fotos. Waren weder besonders schlecht, noch herausragend gut - Fotos von nackten Anfangzwanzigerinnen halt. Der angegebene Zweck der Aufnahmen jedoch erzürnte F. aufs Höchste, sodaß sie ganz energisch die Seiten umblättern mußte und sich auch beim eher langweiligen Interview mit Kurt Krömer nicht wieder beruhigt hatte. Deswegen hier nun ästhetisch hochwertige Bilder zum Beweis dafür, daß nicht alle putzenden und waschenden Frauen um jeden Preis ihren Traumprinzen finden möchten:
 Nie ist so freizügig das Waschbecken ausgesprüht worden, wie hier abgebildet,...
 ...nie wurde mit mehr Effet das Staubsaugerrohr berührt - man kann gar nicht wegschauen...
...und nie zuvor sah sich Bettwäsche derart sanft aber bestimmt geknüllt. Das kann nur eine Frau, die neben Brokkoli auch die A. liebt und in ihrer Freizeit große Mengen an Zeit dem Kampf gegen gesellschaftliche Ungerechtigkeiten widmet. Trinkt, ihr Augen, bis zum Eichstrich!


Freitag, 8. Juli 2011

Dienstags und freitags

Vor zwei Wochen waren A., F. und J. in Begleitung von S. und dem Lethargolabrador ferienbedingt einige Tage außer Haus, fern vom engen Stuttgart, und räkelten sich dekadent auf den karierten Picknickdecken Sachsens. Durch chinesischinduzierte Magenprobleme wurde die Abreise leicht ins Wanken gebracht, durch weiteres typisches Zuspätaufstehen/Zuspättaschepacken/Nochtankenmüssen/WoistmeineSonnenbrille/Ichmachmirnur-nochkurzdieHaare verzögerte sich das Losfahren um einige Zeit. Das Staubsaugen der Wohnung gelang A. ordnungsgemäß - schließlich möchte niemand von erholsamen Ausflügen in eine schmutzige Wohnung zurückkehren - aber die Hausordnung (süddeutsch: Kehrwoche) schaffte man nicht mehr.
(Grimmige Beschreibungen des baden-württembergischen Kehrwochenwahns sollen hier keinen Nährboden finden. Der Schwabe ignoriert Dienstleistungsunternehmen zur Gebäudereinigung im Privatsektor weitestgehend, aber das darf doch auch bitte jeder Hausbesitzer selbst entscheiden. In anderen Lebensbereichen gesteht man den Individuen schließlich auch freimütig  das dauernde Dreckigsein zu. Gärtnern, linksextremistischen Randgruppen, Motocrossfahrern. Niemand hat jemals davon gehört, daß finstere Zuschauer dem erschöpften Motocrossfahrer ein kleines Plastikbeutelchen mit vom Moped gekratzten Schlammresten an den Lenker hängen würden. Deswegen ist es mit Sicherheit auch eine absolute Ausnahme, daß der nette schwäbische Nachbar bisweilen kleine Tütchen mit im Laufe der Woche eingesammelten Hundehaaren an die Klinke der Wohnungstür hängt. Kein Grund zur Aufregung.)
Zum Glück wohnen in A.s und F.s Haus überhaupt keine Schwaben, sondern nur - um die Waiblinger Kreiszeitung einmal in ihrem dauernden randrassistischen Gelaber zu zitieren - Menschen mit deutlichem Migrationshintergrund. Was deutlicher Migrationshintergrund ist und wie er sich von undeutlichem unterscheidet, müssen andere, kompetente Fachkräfte in ihrer Freizeit herausfinden. Jedenfalls meckern die netten Menschen mit deutlichem Migrationshintergrund in der Regel niemanden wegen irgendeiner Kehrwochenlappalie an und benutzen ihre Plastikbeutel auch eher, um exotische Speisen im Kühlschrank länger haltbar zu machen. Als A. und F. jedoch von ihrer mehrtätigen Abwesenheit zurückkehrten und das Treppenhaus betraten, bot sich ihnen ein Bild des Jammers: Geigenmusik im Westernstil spielte leise klagend, der Wind fegte vertrocknete Lindenblüten über die Stufen, Colaflecken deflorierten den glatten Stein! F. spürte  die langen Finger des Schames streng tastend an ihrem Herzen, als mit starkem Akzent folgender Satz fiel: "Is dreckig, nich?"
Ja, Frau Nachbarin aus dem zweiten Stock, s'ist dreckig, da darf man ruhig Salz in die Wunde streuen. Der schwäbische Nachbar hätte wahrscheinlich die Lindenblüten durchs angekippte Fenster in die Wohnung des Übeltäters geschmissen und man würde sich tagelang über solche Unverhältnismäßgkeit aufregen. Frau Graziano hingegen spricht einen Satz und man fühlt sich furchtbar ertappt. Genauso ertappt wie beim Anblick dieses Blogs, das seit reichlich zwei Monaten vertrockneten Unrat aller Art durch seine Hallen fegen sehen muß.
Dies soll sich nun ändern! Eine Regel wurde erstellt. Jeden Dienstag und Freitag wird ein neuer Eintrag kredenzt - koste es, was es wolle. Fotos häufen sich ja eh in F.s Archiv, hinreichend tolle Ideen sowieso, es liegt also nur an der Faulheit. Mal sehen, wie lange sie es durchhält.

P.S.: Nachbarn mit deutlichem Migrationshintergrund sind einem übrigens nur dann meist milde gestimmt, wenn man selbst keinen hat. Die in der Türkei geborene Frau des Hausverwalters, ebenfalls gebürtiger Türke, vertraute F. in der Vergangenheit zum Beispiel ganz selbstverständlich an, daß "Neger" [sic!] sowieso schlecht putzen und es deshalb kein Wunder sei, wie's bei der Frau aus dem ersten Stock immer aussehe. Als sie von der 'unkonventionellen' Partnerschaft zwischen A. und F. erfuhr, lachte sie nur freundlich und meinte "Lieber so jemand, als Leute mit Kopftuch." Immer schön reintreten in Richtung dessen, was vermeintlich unten ist...

Samstag, 16. April 2011

Opernkritik in Jazzmagazinen

Vor ungefähr zwei Monaten fürchtete F. auf Grund nicht enden wollender Heiserkeit um ihre Stimme. Der Gang zum HNO-Arzt stand an. Eine Kollegin empfahl ihre eine Praxis in der Nähe, wo sich auch kurzfristig ein Termin fand. Fast zwei Stunden wartete F. dann in einem mit uninteressanten Zeitschriften vollgestopften Wartezimmer. Gegen das Warten hat sie per se gar nichts einzuwenden. Dasitzen, an nichts denken, an ganz wenig denken, die Mitwartenden anschauen, auf Toilette gehen - dabei kann schon eine ganze Stunde ins Land gehen. Danach jedoch ist es Zeit zum Lesen möglichst vieler pseudoseriöser Magazine (Spiegel, Stern, Focus - die Dreifaltigkeit des fotografisch untermalten Wischiwaschijournalismus), Klatschblätter mit Frauennamen (Tina, Lisa, Laura, Brigitte, Lea etc.) oder zur Not auch Automobilzeitschriften. Leider befand sich nichts davon im Wartezimmer der hier relevanten Medizinerin. Nein, der kleine Raum war stattdessen vollgestopft mit Jugendbuchklassikern und Jazzzeitschriften. Erstere hatte F. allesamt schon in ihrer mehrere Jahre andauernden Kindheit gelesen, letztere sind - wie die drei Z im Wort Jazzzeitschriften vermuten lassen - unglaublich langweilig. Sogar die Werbung in einer Jazzzeitschrift ist langweilig, das Editorial ist langweilig, die Interviews sind langweilig - ein rundum schnarchnasiges Medium, die Jazzpresse. Außer um Jazz, Jazzmusiker, die auschließlich jazzzentrierte Freizeit der Künstler und etwaige Rezensionen neuer Jazztonträger drehen sich die Artikel nur noch hie und da um einzelne Highlights der klassischen Musik, welche bei F. dann doch marginal mehr Interesse auslöst, als Jazz. 
Sie hatte fast schon die Hoffnung aufgegeben und wollte zu Band eins von Hanni und Nanni greifen, als sich ihr die Genialität der Opernkritiken wie eine Offenbarung mit gleißender Helligkeit präsentierte. Nie hatte sie solch schöne Sätze in anderen Druckerzeugnissen gelesen! Sie klangen, als habe der durch und durch seriöse Sprecher des Deutschlandfunkes, welcher, von keinerlei Emotionen geplagt Minute um Minute Aktuelles vor sich hin artikuliert, plitzplatzplauz einen heiteren Tag gehabt und diese nie dagewesene Lust genutzt, um eine Oper zu bewerten. Aber lesen Sie selbst! Eine von F. gesprochene Version folgt, sobald sie herausgefunden hat, wie man das freie Audioformat AMR unter Linux in MP3 umwandelt. Wahrscheinlich also niemals.
Aber ernsthaft: 'Stimmlich trockener Wotan', 'jugendlich nobler Hunding', 'gerundet orgelnde Fricka'? Ist dem Herrn Fraunholzer noch zu helfen? Wie soll denn der verschrumpelte Intellekt des deutschen Durchschnittbürgers so etwas verstehen? Am Ende sind Jazzmagazine nur für HNO-Ärzte geschrieben, die in ihren zahlreichen Patientengesprächen skurrile Wortschmonzetten benötigen, um seltene Stimmanomalien verorten zu können. Als F. das Behandlungszimmer verlassen hatte, schmiß die Frau Doktor auch sogleich eine heiße Scheibe in den Player. Damit wollte sie sicherlich beweisen, daß sie ihre karge Arztfreizeit tatsächlich damit zugebracht hatte, die Jazzzeitschriften aus dem Wartezimmer von vorn bis hinten durchzulesen und diese nicht nur nett herumlagen, um den Eindruck von Bildung zu vermitteln  oder die Wartenden verzweifelt weinen zu sehen (wie es der Fall wäre, wenn F. die Praxis betriebe).

Donnerstag, 24. März 2011

Collum- und Radiusbruch

Am 07.03. brach A. sich beim Snowboarden (oder dem Versuch, den Sport zu erlernen) die Speiche ganz nah beim Handgelenk. Kurz nach dem Sturz wußte sie noch nicht, daß der Knochen gebrochen war. Man ging von einer Verstauchung aus. Erst drei Tage später ging A. in Deutschland zum Arzt., der ihr eine saubere distale Radiusfraktur bescheinigte. Das Röntgenbild ist von hoher Qualität:
Bruch am 10.03. (zum Vergrößern klicken)
Bruch am 15.03.
Bruch am 21.03.
Fünf Tage später wurde erneut fotografiert, um sicherzustellen, daß sich nichts verschoben hatte. Sechs Tage später dann nochmals. Der Arzt versicherte, der Arm heile ausgezeichnet. Den Zusammenwachsprozess sehen aber weder A. noch F. auf den Röntgenbildern dokumentiert. Sieht immernoch aus wie vorher. Der Laie guckt hier wohl standardmäßig wie die Kuh ins Uhrwerk. Interessanterweise trägt A. keinen Gips, sondern eine mit Kunststoff umkleidete Aluminiumschiene, die sie daheim auch abnehmen darf. Dann dreht sie ihre Hand komisch hin und her, daß F. ganz schlecht wird beim Hingucken, weil sie jederzeit ein lautes Knacken antizipiert. Vielleicht würde es auch nur ganz leicht knacksen, wo doch schon eine Sollbruchstelle vorhanden ist. Muß aber Beides nicht unbedingt sein. Sonstige Neuigkeiten: die Geschirrspülmaschine mag keine Gläser mehr putzen, die Waschmaschine macht komische Geräusche und die Lehrproben sind fast vorbei. F.s Frisur muß nachgeschnitten werden, J. war beim Harald etwas zickig und in Waldmeister Fruchtgummischnüre von Hitschler sollte man nach Möglichkeit so hineinbeißen, als wäre man ein Rind. Nur dann entfaltet sich der volle Geschmack!

Samstag, 26. Februar 2011

Einmal den Kopf nach links kippen, bitte


Welch lustigen Reflex der Sam doch hat. Bei J. funktioniert das nicht. Inkompetentes Kamerahandling made by F.

Mittwoch, 16. Februar 2011

Blöd, aber wahr

Viele Dinge auf der Welt sind total blöd, aber trotzdem absolut wahr. Zum Beispiel hängen für die Landtagswahlen gerade überall Plakate von FDP-Kandidat Michael Marquardt in der Gegend herum. Schriebe man nun in großen Lettern 'Mein Nachname ist doof.' auf die Poster, wäre das eine blöde Idee obendrein mit subjektivem Schnickschnackdenken garniert. Wahr ist es aber dennoch: Marquardt klingt wie ein unleckeres Stück germanischer Blockschokolade mit niedrigem Kakaoanteil. Ein staubiger Schokoquader mit 't' hinten dran, nach dessen Genuß jeder sofort ein Glas Flüssigkeit trinken möchte - sogar wenn ausschließlich 100%iger Orangensaft im Hause ist, welcher bekanntlich direkt nach dem Verzehr von Schokolade besonders eklig schmeckt. Genauso hört sich das an! 
Manche Namen haben ihre ganz eigenen Techniken, um nicht in Vergessenheit zu geraten. Eine entfernt existierende weibliche Person heißt beispielweise 'Fotini'. In F.s Kopf formt sich unverzüglich das Bild einer lang verschollenen, unglaublich schwer herzustellenden sizilianischen Pastasorte mit ganz vielen Drehungen im Doppelhelixdesign. Für Menschen scheint der Name gänzlich ungeeignet. Mehr Fälle von dieser Sorte begegnen einem in der Schule: Kinder mit Migrationshintergrund heißen, als hätte der Vati kurz vor der Geburt in seinem Dönerladen auf die Speisekarte gelunst und dann der Mutter aufgetragen, das Kindlein 'irgendwie so' zu nennen. Das liest sich jetzt grenzrassistisch, muß jedoch genauso festgestellt werden. Blöd, aber wahr.
In den Todesanzeigen der evangelischen Gemeinderundschrift, die jeden Monat pünktlich A.s und F.s Briefkasten erreicht, fand sich letztens eine 91jährige Frau Hannelore Dettner geborene Detner. Was wird die sich nach der Heirat gedacht haben? 'Zum Glück muß ich nie mehr meinen Namen buchstabieren, jetzt, da ich endlich ein zweites 't' habe,' eventuell? Oder hat sie herzhaft gelacht über die kleinen Ironien des Lebens und über das komische Gefühl, das Wort Ironie in der Mehrzahl zu benutzen? Naja, fragen kann sie keiner mehr, denn Frau Dettner ist tot. Deswegen bleibt auch ungeklärt, ob sie sich aus Humorlosigkeit oder Pragmatismus gegen einen Doppelnamen entschieden hat. Wahrscheinlich war beides zu 50% der Grund.
Zum Schluß noch eine kleine Anmerkung ganz anderer Natur: Das Honda Autohaus M. aus Ettlingen-Bruchhausen  braucht ähnlich lang, einen Garantiefall abzuwickeln, wie ein Legastheniker benötigen dürfte, um den Namen der eben genannten Stadt fehlerfrei 100mal in ein unliniertes Heft zu schreiben. Ewig ewig ewig lange. 17 Anrufe, Nachfragen, Diskussionen und Labberrhabarber muß man tätigen, um beim schleimbeuteligen Chef endlich zum Ziel zu gelangen. Genau der Chef, dessen Stimme wie aus einem Pornofilm der Siebzigerjahre klingt: Ein Schuß reibeisig mit ganz viel Öl und abgerundeten Konsonanten. Blöd, aber wahr.

Freitag, 11. Februar 2011

Der Wochenblues

Sicher hat die Weltöffentlichkeit sich in letzter Zeit häufig die Frage gestellt, was J. so den ganzen Tag treibt - wo F. und A. doch soviel zu tun haben. Böse Zungen murmelten unanständige Gedanken in zottige Bärte: '...der arme Hund, wiegt bestimmt schon 25kg und darf nur in zubetonierte, dunkle Ecken kötteln, während F. und A. die zukünftige Elite der Bundesrepublik ausbilden. Verboten gehört sowas. Früher hat es das nicht gegeben. Und dann auch noch eine Spielekonsole kaufen, damit immer mehr Zeit auf dem Sofa herumdrapiert werden kann - so ein Tier muß raus an die frische Luft!' Dergestalt zischte es F. um die Ohren. Nun soll aber aufgeräumt werden mit den ewigen Vermutungen; Fakten müssen auf den frisch abgewischten Tisch.

Montags klingelt um 5:30 Uhr der Wecker. Die arme J. wird genötigt, auf ihr privates Stück Wiese gegenüber, hinterm Bäckersgeschäft, zu pinkeln. Der Grünstreifen direkt vor der Haustür ist ihr nicht genehm, denn dort haben schon zuviele andere Hunde hingemacht. Deswegen kann die schwarze Prinzessin kaum ihre Pfoten auf diesen Boden setzen, geschweige denn den heiligen Fusselpo zum Pullern absenken. Danach frühstückt J. und während die Menschen sich hegen, pflegen und Nahrung aufnehmen, liegt die Hündin des Hauses schon wieder auf ihrem Schafsfell brach. Meistens hat sie nicht einmal Kraft, um an die Tür zu kommen, wenn A. und F. um 6:45 Uhr die Wohnung verlassen. Gegen 12 Uhr stehen die Beiden wieder auf der Matte. J. latscht in der Regel relativ widerwillig in Schrittgeschwindigkeit (!) 15 Minuten um den Block und beschnüffelt dabei jeden Halm. Zuhause kocht F. ein kulinarisch erstaunliches Mahl, J. zerlegt nebenbei eine Rinderkopfhaut oder leert einen Kong. Gegen 13 Uhr zieht J. ihre Schuhe an und schließt den Klettverschluß (Hunde können keine Schnürsenkel binden, weil sie keinen funktionierenden Daumen haben). Es wird in den Wald gelaufen oder mit dem Auto/der Straßenbahn zu einer geeigneten Stelle gefahren. Dabei beschallt F. den Hund mit qualitativ hochwertiger Musik, weil der neue Nissan auch im Kofferraum Boxen hat. Anderthalb bis zwei Stunden  lang springt und hüpft J. durch die Botanik - ja, nun ist auch sie endlich wach - und wird am Ende stark verdreckt wieder eingeladen. Die Qualität des Spazierganges mißt F. am Verschmutzungsgrad des Hundes. Abends latscht man dann wieder eine halbe Stunde gemächlich durchs Viertel bzw. entwischt dem Ordnungsamt im Park.
Dienstags arbeiten A. und F. daheim, deswegen muß J. erst gegen 9 Uhr zum Pullern aufstehen und wird irgendwann nach 13 Uhr von Harald dem Hundesitter abgeholt. Bis 18 Uhr trudelt sie wieder zuhause ein, verspeist in 10 Sekunden ihr abendliches Mahl und meldet sich dann bis zur späten Viertelbesichtigung ins Bettchen ab. Manchmal liegt sie neben F. auf dem Jugendbett und erträgt deren Fluchen beim Videospielen.
Mittwochs passiert alles genau wie montags, außer daß J. beim großen Spaziergang eine Stunde braucht, um auf Touren zu kommen. Vorher trottet sie relativ unmotiviert neben F. her und spürt den Anstrengungen des vorigen Tages nach.
Donnerstags muß J. schon wieder halb 6 aufstehen! Dafür kommen A. und F. erst um 13:30 Uhr nach Hause und es kann sofort frisch losgelaufen werden. Keine Latscherei, kein Getrotte, so soll es sein!
Freitags hat F. frei - J. muß mit A. kurz vor 6 aufstehen, darf dann aber weiterschlafen. Frei haben bedeutet, daß F. sich den ganzen Tag um Stundenvorbereitungen und Korrekturen drückt und schließlich alles aufs Wochenende verschiebt.
Samstags und sonntags werden ausschließlich großartige Dinge getan. In den sehr ausgedehnten Pausen zwischen den großartigen Dingen bereiten A. und F. die Zukunft der Jugend vor. J. wird ordnungsgemäß eingedreckt und sitzt in der restlichen Zeit mit ihren spitzen Poknochen auf F.s behausschuhtem Fuß (wenn sie grad nicht im Schafsfellbett liegt und ihr Fell pflegt oder die Herrinnen des Hauses zum Spiel verleitet).

Enddiagnose: Ca. 56 bis 70km (14 bis 21 Stunden) Gassi pro Woche, 18kg Hund und reichlich dreimal soviel F.

P.S.: Wer sich für die genauen Strecken interessiert, die F. und J. immer so zurücklegen, der klicke hier und gebe rechts oben neben der kleinen Lupe F.s volles Geburtsdatum (Format tt.mm.jjjj) mit einem Leerzeichen zwischen Monatspunkt und Jahreszahl ein. Voilà! Es lebe das GPS!

Donnerstag, 27. Januar 2011

Wie trinkt ein Hund?

Hier die Antwort für alle Menschen, denen diese Frage ebenso wie F. schon manchmal durch den Kopf schoß. Zeitlupe ist toll.


Und eine Bulldogge, die sich schüttelt? Kein Problem:

Freitag, 21. Januar 2011

Die kleinste Violine der Welt spielt nur für Dich

Nähere Erklärungen, warum die F. so lange nichts von sich hat hören lassen, spart sie sich mal. Korrekturen, Unterricht, Korrekturen, Sex, Korrekturen, Gassigehen, Korrekturen, Weihnachten, Korrekturen, 2. Staatsexamensarbeit schreiben, Wii spielen, 15 Mal mit dem Autohändler am Telefon streiten - das soll genügen. Eine Schreibblockade war es nicht, nein, viele schöne Ereignisse warteten ungeduldig darauf, beschrieben zu werden. Alle zusammen saßen sie auf der Wartebank, bis eine Sporthalle nicht ausgereicht hätte, um sie zu beherbergen. Daraufhin gingen die Ereignisse unbeschrieben ihrer Wege und wurden nie wieder gesehen. So passiert das manchmal im Leben.
Etliche Dinge hat F. fotografisch dokumentiert, wie zum Beispiel das leckere Frühstück zu Beginn dieses Artikels. Die vielen nackten Frauen, die sie innerhalb der letzten zwei Monate auf großzügig motorisierten Autos räkelnd beobachten konnte, blieben wiederum unbebildert. Ein Jammer. Dafür schoß sie einige Fotos von J. auf Baufahrzeugen. J. hat viel mehr Fell, als die nackten Frauen und obendrein keinerlei Brüste. Als Ausgleich jedoch wirken Baufahrzeuge sehr viel bulliger und imposanter, denn jeder noch so üppige Busen. Seht selbst:
 J. auf einem Mercedes Traktor, MB Trac, der nicht mehr hergestellt wird.

 J. auf einem mittelgroßen Bagger mit augelatschtem Profil.

 J. auf einem Kipper, der gerade einen Haufen Sand auf eine Person schüttet, die nicht zugeben wollte, daß David Bowie ein toller Sänger ist, der auf Arbeit und in seiner Freizeit durchaus auch glitzern darf, ohne böse ausgelacht zu werden. Zum Zeitpunkt des Kippvorganges wollte der bösartige Musikbanause eben ein kehliges Lachen über Davids Kleidungsstil hinausposaunen, da ward es dem Kipperfahrer zu bunt und er fuhr die Ladefläche hoch. Kurz danach bückte er sich, um seinen Schuh zu binden, deswegen sieht man auf dem Foto niemandem im Fahrerhaus. Allen Nichtkennern von David Bowie sei das Originalvideo zu 'Space Oddity' auf Youtube zum Anschauen handwarm empfohlen. Leute, die das Lied nicht mindestens tolerierbar finden, werden hiermit dazu aufgefordert, dieses Blog umgehend zu verlassen und niemals wiederzukehren. Lohnt sich eh nicht, bei der Schreibfrequenz.